FAST-Team wurde von WHO klassifiziert
Das FAST, das ASB-Schnelleinsatz-Team für Auslandseinsätze wurde als erste Nichtregierungsorganisation weltweit von der Weltgesundheitsorganisation in der Kategorie „Emergency Medical Team 1 fixed“ klassifiziert.
Köln/Frankfurt, 14. Juni 2017 – Der ASB hat das FAST, sein Schnelleinsatz-Team für Auslandseinsätze, durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgreich klassifizieren lassen. Als erstes Team europaweit hat es die Prüfung in der Kategorie „Emergency Medical Team 1" (EMT 1) bestanden und gehört damit zu den ersten Nichtregierungsorganisationen, die den WHO-Klassifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen haben.
Damit können die First Assistance Samaritan Teams (FAST) des ASB künftig in Katastrophenfällen noch besser abgestimmte Hilfe leisten. Mit „EMT 1" sind medizinische Nothilfeteams klassifiziert, die aus mindestens zwölf medizinischen Fachkräften bestehen und bei Naturkatastrophen medizinische Soforthilfe leisten. Die fachkundigen und für den Auslandseinsatz ausgebildeten Freiwilligen des ASB arbeiten dabei weitgehend autark.
"Eure Erfahrung ist beeindruckend"
„Wir haben gesehen, dass das Team die hohen Standards einhält und gratulieren dazu", sagte Dr. Ian Norton, Leiter des EMT-Klassifizierungsprozesses bei der WHO. Gemeinsam mit sechs weiteren WHO-Mitarbeitern hat der Experte die Prozesse und Standards des ASB-FAST am 13. und 14. Juni in Frankfurt am Main und Darmstadt geprüft. Insbesondere die Wasseraufbereitung des Teams hob Norton lobend hervor. „Eure Erfahrung ist beeindruckend und ich hoffe, Ihr bringt sie mit in die gemeinsame Arbeit ein."
Einen Dank für die Unterstützung an das Team der WHO und an die FAST-Gruppe sprach ASB-Bundesvorstand Ludwig Frölich aus. „Die WHO-Klassifizierung ist wichtig für uns, denn wir setzen uns für hohe Standards in der Katastrophenhilfe ein", sagte Frölich, der sich selbst als FAST-Freiwilliger engagiert. „Wir freuen uns sehr und sind stolz auf das Ergebnis. Es ist für uns eine Bestätigung in unserem Einsatz für die Menschen."
Trinkwasseraufbereitung und medizinische Hilfe
Eineinhalb Jahre dauerte die Vorbereitungszeit für die erfolgreiche WHO-Klassifizierung. Eine der Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation ist die ressourcenschonende Versorgung des eigenen Personals während der Einsätze. Da das FAST auf zehn Jahre Erfahrung in Sachen Trinkwasseraufbereitung zurückblickt, wurde dieses Modul mit dem medizinischen Team zusammengebracht, um die Wasserversorgung der Ambulanz, der Patienten und auch der eigenen Mitarbeiter zu gewährleisten. „In Bezug auf die medizinische Versorgung haben wir unser Spektrum erweitert, da wir künftig noch früher in den Einsatz gehen werden", erklärte Nina Stücke. Beim ASB ist sie für die Schnelleinsatz-Teams verantwortlich, zu denen 120 Freiwillige aus ganz Deutschland zählen. Waren die FAST-Einsätze bislang auf medizinische Versorgungslücken rund zwei Wochen nach einer Naturkatastrophe ausgerichtet, werde künftig die Trauma- und Notfallversorgung noch stärker im Fokus der Einsätze stehen.
Hintergrund:
Die EMT-Standardisierung der WHO soll in Zukunft den Zugang zu Katastrophengebieten besser koordinieren und so Menschenleben retten. Das System sieht drei Stufen vor:
- EMT Typ 1: Ambulante Notfallversorgung
- EMT Typ 2: Stationäre, operative Notfallversorgung
- EMT Typ 3: Stationäre, operative und intensivmedizinische Notfallversorgung
Die First Assistance Samaritan Teams (FAST) sind ein Soforthilfeinstrument der ASB-Auslandshilfe. Nach Katastrophen oder Konflikten leisten die Mitglieder des FAST weltweit humanitäre Hilfe in den Bereichen Trinkwasser und medizinische Versorgung. ASB-Mitarbeiter aus ganz Deutschland engagieren sich freiwillig in den FAST-Teams. Sie werden für den Auslandseinsatz umfassend ausgebildet. Zuletzt war das FAST in Haiti (2017, 2016, 2010), Bosnien-Herzegowina (2014), den Philippinen (2013), dem Nordirak (2012) und Sumatra/Indonesien (2009) im Einsatz.
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