ASB fordert grundlegende Reform der Kinder- und Familienförderung
Köln/Berlin, 7. Februar 2018 – Die heute von der Bertelsmann Stiftung vorgelegte Studie zur Einkommenssituation von Familien in den letzten 25 Jahren zeigt auf, dass sich die Kluft zwischen wohlhabenden und armen Familien vergrößert hat. Zudem liegt das Armutsrisiko insbesondere von Alleinerziehenden deutlich höher als bisher berechnet.
„Die Politik muss auf das alarmierend hohe Armutsrisiko von Alleinerziehenden endlich reagieren“, fordert ASB-Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch. „Die in den aktuellen Koalitionsgesprächen vereinbarte Erhöhung des Kinderzuschlags wird weiterhin an vielen Alleinerziehenden vorbeigehen, wenn nicht gleichzeitig die Anrechnungsmodalitäten von Unterhaltsvorschuss und Unterhaltszahlungen reformiert und die hohen Antragshürden abgebaut werden.“
Der ASB fordert eine grundlegende Reform der Kinder- und Familienförderung, um das kindliche Existenzminimum unabhängig von der Familienform zu sichern. Zahlreiche familien- und sozialpolitische Leistungen wie Kindergeld, Unterhaltsvorschuss oder Sozialgeld sollen zu einer einzigen unbürokratischen Leistung, einer Kindergrundsicherung, zusammengefasst werden. „Daneben brauchen insbesondere Alleinerziehende ein gut ausgebautes, qualitativ hochwertiges Bildungs- und Betreuungssystem, das auch zu Randzeiten und bis ins Schulalter hinein zur Verfügung steht“, so Ulrich Bauch.
Der ASB ist Mitglied im Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG, das für die Einführung einer Kindergrundsicherung in Höhe von 619 Euro für jedes Kind eintritt, die mit steigendem Familieneinkommen abgeschmolzen wird. Sie orientiert sich daran, was Kinder tatsächlich für ein gutes Aufwachsen benötigen und verhindert so Kinderarmut nachhaltig. Im Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG fordern vierzehn Verbände und dreizehn Wissenschaftler/innen seit 2009 einen Paradigmenwechsel in der Familienförderung (www.kinderarmut-hat-folgen.de).